Wir sind Maria Theresia – konsequent die eigenen Spielregeln wertschätzen

Sabine M. FischerKeine KommentareUncategorized

Viele Frauen erleben im Beruf karrieretechnisches Schattenboxen:

Während sie eifrig einen wichtigen Arbeitsauftrag ausführen, eilen sie durch Labyrinthe und finden sich dort immer wieder alleine in Sackgassen, in denen sie viel Zeit und Energie verlieren. Währenddessen sind die männlichen – anfänglichen – Wegbegleiter irgendwo unbemerkt abgebogen und schon am Ziel angekommen.

Andere karriereorientierte Frauen stoßen an Gläserne Decken, durch die sie beobachten können, wie Menschen, deren einziger Unterschied zu ihnen selbst im Geschlecht besteht, an einer Tafel Platz genommen haben, für die sie noch immer Qualitätsarbeit liefern dürfen, zu der sie aber nie eine ernstgemeinte Einladung und Zutritt erhalten.

Und selbst wenn Sie an der Tafel Platz nehmen durften, weil Sie das Unternehmen geerbt haben oder aufgrund Ihrer Zugehörigkeit zur Inhaberfamilie beauftragt wurden, teilzunehmen – Sie sich also den Gang durch das Labyrinth und das Durchbrechen der Gläsernen Decke erspart haben -, so gibt es doch einen wichtigen Punkt, der Ihnen vielleicht zu schaffen macht: Nach welchen Spielregeln wird hier eigentlich gespielt?

Innerhalb Ihres Unternehmens können Sie die Spielregeln zu einem guten Teil selbst bestimmen, aber wie steht es mit den Spielregeln der Konkurrenz, mit der Sie sich am Markt-Tisch wiederfinden?

Maria Theresia z.B. war felsenfest davon überzeugt, dass weder im persönlichen Umfeld noch in der Politik Lüge, Betrug und Verrat für den eigenen Vorteil berechtigt wären. Ihr großer Gegenspieler Friedrich II. war sich sicher, dass Moral und Anstand kein Hindernis für das Erlangen eines politischen Vorteils darstellten.

Wie die Geschichte zeigt, haben beide Konzepte die Chance auf Erfolg. Während Friedrich auf Kosten Maria Theresias sein Land vergrößert und bereichert hatte, konnte Maria Theresia trotz schwächster Armee und leerer Staatskassa den Großteil des ererbten Reiches aufgrund ihrer Werthaltungen, an denen sie konsequent festhielt und die sie sehr erfolgreich kommunizierte, zusammenhalten. Es ist mehr als fraglich, ob ein Mann diese Herausforderung mit weniger Landverlust hätte meistern können.

Sollten Sie also auf einen machiavellistisch agierenden Gegner treffen, und nicht nach seinen Spielregeln spielen wollen, so bleiben Sie Ihren Spielregeln treu und eine konsequente Königin.