Notwendigkeit Pink – damit wir alle besser leben

Seit 2012 ist der 11. Oktober der Weltmädchentag und auch in Wien werden heute 13 Gebäude in Pink erstrahlen: der Hochstrahlbrunnen, die Universität Wien und das MAK, um nur einige zu nennen.

Aufmerksam gemacht wird damit auf die noch immer bestehende Schlechterstellung von Mädchen in der Welt, regelmäßig dokumentiert im Weltmädchen-Bericht. Nach wie vor gibt es systematische Gewalt gegen Frauen, Zwangsverheiratung mit lebensgefährlichen Schwangerschaften und Geburten bevor die Mädchen ausgewachsen sind und zu wenig Zugang zu Bildung für zu viele Mädchen. 

Dass unter der Diskriminierung von Frauen die Entwicklung einer Gesellschaft leidet, bestätigte die OECD auch für Österreich: Durch Geschlechtergerechtigkeit könnten wir bis 2060 ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von 13% erreichen!  Denn aufgrund höherer Erwerbsbeteiligung von Frauen und höherer Beteiligung von Frauen in Spitzengremien der Wirtschaft und Politik erreichen wir höhere Einkommen, die in den Konsum fließen. Dies umso mehr, wenn Frauen nicht mehr vor die Entscheidung „Kind oder Karriere“ gestellt werden, sondern beides mit ihren Partnern selbstverständlich verbinden können: dann würde auch die Geburtenrate steigen.  Wenn Frauen mehr verdienen dürfen, dann entlastet dies auch Männer vom Druck des Alleinverdieners und ermöglicht ihnen ein Familienleben.

Noch sieht die Realität anders aus: In den Vorstandsetagen börsennotierter österreichischer Konzerne sind von 214 Vorstandsmitgliedern nur neun weiblich (4,2%). Interessant ist dabei , dass in keinem Vorstand mehr als eine Frau sitzt. In den Aufsichtsräten sind von 612 Mitgliedern immerhin 100 weiblich (16%), so das aktuelle Ernst & Young Mixed Leadership Barometer Österreich. Es gibt also auch bei uns noch viel zu tun.

In diesem Sinne erstrahlt Wien heute nicht nur für die Mädchen in Entwicklungsländern in Pink sondern für uns alle – Frauen und Männer in Österreich.