Die Gleichstellung von Frauen in Betrieben bedingt einen Wandel der Unternehmenskultur. Wie dieser Wandel herbeigeführt werden kann, beraten DI Leopold Miedl, RHI; Mag. Angelika Flatz, Sektionschefin im Bundeskanzleramt; Mag. Jutta Hackstock-Sabitzer, Saubermacher Dienstleistungs AG sowie die spontan aus dem Publikum eingesprungenen Podiumsgäste Petra Salmutter, SAP; Unternehmensberaterin DI Christina Thomar und Investmentmanager DI Paul Ullmann von der AWS.
DI Leopold Miedl, langjähriger Konzernbetriebsrat und Aufsichtsrat der RHI AG, sieht in seinem Impulsreferat einen Veränderungsbedarf nicht nur in der Unternehmenskultur, sondern auch in der Gesellschaft. Der erste Schritt dafür sei ein größeres Bewusstsein für die Dringlichkeit des Themas der Gleichstellung, denn Unternehmenskultur werde durch die Gesellschaftskultur getragen. Außerdem sei eine Sichtbarmachung der Frauen in Unternehmen auf Broschüren oder anderen Publikationen ein Schritt in die richtige Richtung. Die von DI Miedl präsentierten Überlegungen finden Sie hier: Leopold Miedl RHI FRAUfördWTB
Für Mag Angelika Flatz darf Frauenförderung nicht zu einer Defizit- oder Mängelverwaltung werden. „Frauenförderung zielt auf konkrete Personen ab. Sobald man Probleme erkennt, muss gehandelt werden. Das prägt die Unternehmenskultur.“
Denn nur eine offene Unternehmenskultur führt zu mehr Gleichberechtigung, da ist sich das Podium einig. Dieser Wandel in der Unternehmenskultur sollte im Optimalfall von Männern und Frauen gleichermaßen getragen werden. Positivbeispiele aus der Wirtschaft wie jenes der Saubermacher AG zeigen, dass eine innovative Unternehmenskultur auch gegen alt eingesessene Klischees ankommt: „In dieser ansonsten männlich dominierten Branche können wir dank einer offenen Kultur im Unternehmen eine sehr hohe Frauenquote aufweisen.“, berichtet Mag. Jutta Hackstock-Sabitzer, Leiterin der Konzernkommunikation der Saubermacher AG von ihren Erfahrungen.
Auch Petra Salmutter erzählt aus der Praxis: „Gute Ergebnisse wurden bei SAP durch Erfahrungsaustauschprogramme während der Karenzzeit erzielt. Hier nutzte man den Ausstieg einer Frau zur Weiterbildung einer anderen Mitarbeiterin in der temporär frei gewordenen Position.“
Aus dem Publikum meldet sich die frühere Frauenministerin und jetzige Unternehmerin Maria Rauch-Kallat zu Wort und appelliert an das Selbstbewusstsein der Frauen: „Wichtig ist es, an sich selbst und seine Fähigkeiten zu glauben. Es ist keine Schande zu fallen, so lange man wieder aufsteht. Dieser Mut muss gegeben sein.“