Industrie 4.0 zurück in die Vergangenheit

Mensch-Technik-Kooperation, die vierte industrielle Revolution, eine Erfolgsgeschichte für die Menschen – wer wollte da nicht dabei sein? Schließlich geht es um die Gestaltung der Zukunft!

Eine Tagung in Linz, veranstaltet vom Amt der Oö Landesregierung und der Oö Zukunftsakademie, will herausfinden, welche Rolle der Faktor Mensch in der Industrie der Zukunft spielen wird und was dies für das Land bedeuten kann.

Die Bezeichnung Mensch inkludiert hier allerdings nur die männliche Perspektive und schließt die weibliche komplett aus: 11 Fachmänner und 1 Moderator diskutieren ihre Sicht der Dinge und bleiben mal einfach unter sich. Frauen und Industrie? Kein Thema! Frauen und das Land? Keine beachtenswerte Sichtweise!

Frauen in der Technik gibt es in Oö anscheinend nicht und auch als von den Auswirkungen der Industrie betroffene Bevölkerungsgruppe kommen Frauen hier nicht zu Wort. Dabei sind nachweislich 51% der BewohnerInnen Oberösterreichs weiblich. Entsprechend müssten bei dieser Zukunfts-Tagung der Oö Industrie 7 Personen auf der Bühne Frauen sein. Es steht aber 12 zu Null – und ich dachte, diese Zeiten sind vorbei.

Ist es wirklich so egal, ob und wie Frauen in diesem Land öffentlich vertreten sind?
Solange solche Podiumsbesetzungen finanziert durch die eine öffentliche Hand möglich sind, sind diverse Papiere und Initiativen zu Gender Mainstreaming finanziert durch die andere öffentliche Hand eine Farce. Und die Zukunft geht mehr zurück als nach vor.